Warum wir uns für den ZMR e.V. entschieden haben?

Der ZMR e.V. ist ein Verein für Molosserfreunde. Der Verein fördert und schützt die gemeinsamen Interessen aller Mitglieder, doch die Hauptaufgabe ist der Schutz des Hundes. Im Rahmen seiner anspruchsvollen Zuchtordnungen ist der ZMR e.V. stets bemüht, gesunde und wesensfeste Hunde zu züchten.  (Quelle: http://www.zmr-ev.de/ )

Im vorliegenden Text wird allgemein von FCI/VDH geschrieben.

Ich möchte nochmal betonen, dass hier all diejenigen gemeint sind, die die
Zuchtordnung "verzapft" haben, sowie die Züchter, die diese auch ausreizen. Nicht gemeint sind die wenigen Züchter (ja, die gibt es auch im VDH!!!), die gegen den Strom schwimmen und ihre eigenen, strengeren Regeln befolgen.
Vielleicht ändert sich ja auch in Zukunft was in den Vereinen und Texte wie diese werden überflüssig, zu wünschen wäre es allen (im Sinne der Hunde)!

Rasseanerkennung durch den FCI / VDH?

Seitens dieser großer Zuchtverbände wurde über Jahrzehnte die Gesundheit verschiedener Rasse vollständig ignoriert und in die falsche Richtung getrieben. Verfehlte Zuchtauslese führte bei den molosserartigen Rassen, die nach deren Standards jahrelang gezüchtet wurden zu einer Überbetonung der Extreme. Gigantische Köpfe, massige Oberkörper, teils viel zu kurze Beine, eingeschränkte Atmung und Herzprobleme, etc.
Eine der tragenden Säulen der heutigen Kynologie, das feste Fundament von VDH und FCI ist die Rassereinheit.
Der Hund kann sämtliche von Gott verbotenen Krankheiten haben, er kann gestört, Epileptiker, Angstbeißer und Spastiker sein, feige und bissig - alles ist erlaubt, solange er nur einen Stammbaum (besser Ahnentafel) hat, seine Reinrassigkeit für mindestens drei, eher für vier oder gar über fünf Generationen nachweist. Erst dann kann man stolz zum Nachbarn sagen,"Wissen Sie, wir nennen ihn zwar Poldi, aber er ist ein reinrassiger Balinesischer Tempelhund mit sehr vielen preisgekrönten Ahnen!"

Hunde gibt es als Begleiter der Menschheit schon seit 14000 Jahren, 13900 davon war der Hund Bastard. Nicht unbedingt Pinscherpudeldackel,aber auch nicht mit Deckmeldung, Wurfabnahme, Zuchttauglichkeitsprüfung und Körung rasserein im heutigen Sinne gezüchtet. Dabei hatten sich Schläge herauskristallisiert, die sehr wohl funktionstüchtig und voneinander verschieden waren. Jedoch erfüllte jeder Hund einen gewissen Zweck!
Schoßhündchen als Begleiter und Seelentröster, Raubzeugkiller, Jagdhunde für alles mögliche Wild, Windhunde, Herdentreib- und Herdenwachhunde, Packer, Wachhunde, Schutzhunde und Kriegshunde.
Seit ca. 100 Jahren gibt es nun die FCI und den untergeordneten VDH und sämtliche Hunderassen, die von denselbigen anerkannt wurden, sind den Bach herunter gegangen. Die Hunde wurden nur noch nach Aussehen,
zu Show- und Ausstellungszwecken gezüchtet, haben ihre Eigenschaften nach und nach verloren und sind nur noch eine Karikatur ihrer selbst. Sie wurden im wahrsten Sinne des Wortes verkrüppelt!
Der Grund dieser Entwicklung?
Das Ausstellungswesen bevorzugt  oft nur bestimmte äußerliche, übertriebene, übertypisierte Merkmale, damit wurden die Blutlinien bis auf wenige so reduziert, dass es zu starker Inzucht kam und zu den damit einhergehenden Genverlusten.
Inzucht ist leider an der Tagesordnung bei o.g. Verbände. Je einheitlicher die Rasseeigenschaften sind, desto stärker verarmt der Genpool einer Rasse. Denn eine perfekte zu vermarkende Rasse (nach Ansicht des VDH (International FCI) erzielt man durch Rückgriff auf wenige hervorragende, womöglich prämierte Zuchttiere.  Spätfolgen sind Inzuchtprobleme und Gendefekte, die oft zu erblichen Krankheiten führen.

Als Beispiel der Mops. Hunde mögen zeitlebens so süß wie Welpen aussehen? Dafür wurde den Hunden durch jahrzehntelange zu enge Selektion die Nase "weggezüchtet". Erklärtes Zuchtziel ist dabei der "primatenähnliche Rundkopf". Dass es durch die massiven Eingriffe in die Schädelanatomie zu erheblichen Atembeschwerden und Luftnot kommt, zu Störungen der Thermoregulation und Hitzschlaggefährdung, zu Gehirntumoren und Wasserkopf, interessiert o.g. Verbände nicht. Weiterhin ist man entsetzt, wenn man zB den Mastino Napolitano mit seiner Urform vergleicht. Dieser ist ursprünglich eine Variante des Cane Corso, beschränkt lediglich auf die Gegend von Neapel. Er ist die regionale Abart einer in ganz Süditalien verbreiteten Rasse und existiert in seiner Heimat durchaus auch als funktioneller, sehr ernstzunehmender Hund von ca. 60 kg, der mit den übertrieben molossoiden Ausstellungs- und Exporttieren nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. So wie auch die heutige Dogge ihren Urahnen nicht das Wasser reichen kann, oder auch die heutige Ausstellungs-Bordeauxdogge keinen Vergleich mit der leistungsfähigen Bordeauxdogge der 30er Jahre zulässt, so wenig lässt sich ein Mastino Napolitano der heutigen Ausstellungen mit diesen knackigen Mastino Napolitano aus dem Ursprungsland in einem Atemzug nennen. Oder der Deutsche Schäferhund. Vor weniger als 100 Jahren war der weltgerühmte Deutsche Schäferhund ein von seinem Äußeren her sehr unterschiedlich aussehender Hund. Aber trotz ihres sehr verschiedenen Aussehens waren es alles Hunde mit derselben Funktion und vergleichbarem Wesen. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Pudel
mit einer Dogge mische, oder ob ich einen schwäbischen Schafspudel (der Name täuscht, denn außer dem zottigen Fell hat er mit einem heutigen Pudel nichts zu tun), mit einem brandenburgischen Schäferhund oder einem mittelrheinischen Hütehund mische. Dennoch war der Schäferhund damals noch nicht rasserein, Stephanitz machte erst eine Rasse aus ihm. Würde man aber heute an einen Züchter des Vereins für Deutsche Schäferhunde das Ansinnen stellen, einen der heute noch durchaus bei den Schäfern existenten Schafpudel wieder in seine Rasse einzukreuzen, würde er in Ohnmacht fallen - die heilige Kuh darf nicht geschlachtet werden! Dabei spielt es dann keine Rolle, ob dies zu einer Verbesserung der Rasse führen würde. Da züchtet man lieber weiterhin kranke Tiere und wir alle wissen ja, wie es um den Deutschen Schäferhund bestellt ist. Ich könnte hier noch viele weitere Rassen aufzählen, die seit der Gründung von FCI und VDH verkrüppelt wurden.
Dies würde den Rahmen jedoch sprengen. Fakt ist, dass so gut wie jede Rasse unter der FCI/VDH gelitten hat, denn daraus ergeben sich diese alleinigen Show- und Ausstellungszuchten mit ihren morphologischen Übertreibungen
und den damit verbundenen Einbrüchen in den Bereichen Gesundheit, Wesen und Leistungsfähigkeit.
Dies aber kann nicht unser Ziel sein.  Unser Ziel ist es, einen gesunden, vitalen und leistungsfähigen Hund von
gutem und gefestigtem Wesen zu züchten! Dies wollen wir uns nicht von anderen in kürzester Zeit wieder zerstören lassen. Wenn der Alba Bull von jedem, der mag, zu den Konditionen und Zuchtbestimmungen des VDH auf
„Schönheit“ und übertypisierte Merkmale gezüchtet werden kann, haben wir nur eine weitere kranke Hunderasse, die kein Mensch braucht. Der Genpool des Alba Bull wurde durch die Ursprungsrassen, die einbezogen werden durften, großzügig erweitert was Inzucht überflüssig macht, dauert halt aber etwas länger um einen morphologischen Standard zu erreichen. Die Hunde sollen nicht zwangsläufig wie Clone aussehen wie bei vielen Rassehunden üblich. Das Zuchtbuch ist bereits seit mehreren Generationen geschlossen. Es ist uns natürlich auch wichtig, dass NICHT jederman Alba Bulls züchtet und die Population des Alba Bulls eben nicht mit vielen verschiedenen Schlägen überflutet werden soll. Zum einen soll der Alba etwas besonderes bleiben und nicht "verkorkst" werden, zudem muss er weiterhin stärker gefestigt werden in besagter morphologischer Gleichheit bevor man dann ggf. an weitere Schritte denkt. Step by step ist wichtiger als Größenwahn. Wir brauchen Gleichgesinnte, die gemeinsam mit uns den Weg gehen, damit wir unser bereits erreichtes Zuchtziel nun mit einem einheitlichen Phänotyp innerhalb der ganzen Alba Bull Population prägen ohne die Zuchtauswahl zu stark einzuschränken. Als Beispiel: ein Alba Bull scheidet aus rein optischen Gründen, wie vielleicht einer Knickrute oder wenn der Nasenrücken etwas schmaler oder länger ist nicht aus so lang dies dann sein Pendant wieder ausgleicht. Wichtig ist das Ergebnis. Es soll nicht in alle möglichen Richtungen laufen sondern zu einem gemeinsamen Ziel. Wir wollen nicht das wie z.B. beim OEB jeder seine eigene Suppe kocht und man am Ende tausend verschiedene Schläge hat.
Unsere Rasse "Alba Bull" hat auch nichts mit vielen neuen „Modehunden“ wie Labradoodle oder was weiß ich gemeinsam, es geht uns nicht darum, teure Mischlinge mit einer tollen Geschichte auf den übersättigten Markt zu werfen. Nein, unser Ziel ist es, einen Hund zu züchten, der den alten Molosserrassen wieder das Wasser reichen kann. Es mag wer behaupten, unsere Hunde seien Bastarde und nur FCI-anerkannte Hunde seien etwas wert ! Wir werden weiterhin in einem eng kontrollierten Rahmen züchten, mit gesunden Hunden, die wesensfest sind und unter zielorientierte Grundsätze ausgesucht werden. Es wird sicher noch ein wenig Zeit benötigen mit diesen Anforderungen eine Rasse zu festigen, doch die Qualität wird für uns sprechen!

Die Züchtergemeinschaft molossoider Rasse e.V. (ZMR e.V.) vereint Züchter, die alle für ein Ideal stehen gesunde und wesensfeste Hunde zu züchten. Hier werden diese seit vielen Jahren bekannte gesundheitlichen Probleme bei VDH-Qualzuchten nicht ignoriert, wie bei dem großen, ach so etablierten Zuchtverband ....oder besser bezeichnet "Wirtschaftsunternehmen", das sich als Hauptaufgabe gesetzt hat Geld zu verdienen, statt an wirklichen Idealen, die dem Hund und dem Hundefreund dienen, festzuhalten.

(Text auszugsweise mit freundlicher Genehmigung von ZMR e.V.)

 

Ich möchte hierzu noch einen offenen Brief der Tierärztin Dr. Strodtbeck, die vielen ehrlichen Hundeliebhabern aus der Seele spricht, an den VDH verlinken.